Finance

BIZ eröffnet europäischen Innovation Hub in Frankfurt und Paris

Die Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ) eröffnet gemeinsam mit der Deutschen Bundesbank und der Banque de France ihr nächstes gemeinsames Forschungszentrum für Finanzinnovationen in Frankfurt am Main und Paris.

Eröffnet wurde der BIZ Innovation Hub mit Sitz in den beiden Metropolen am 23. März, wobei die Forschungsschwerpunkte des Zentrums in den Bereichen Decentralized Finance (DeFi), Wholesale-Zentralbank-Digitalwährungen (CBDC), Cybersicherheit und Green Finance liegen.

Europäische Banken unterstützen den Hub

Das sogenannte BIZ Innovation Hub Eurosystem Centre hat seine Büros entsprechend bei der Deutschen Bundesbank und der Banque de France, und wird von den beiden Zentralbank in seiner Arbeit unterstützt. Kein Zufall, denn wie der Name des Zentrums verrät, ist dieses allen voran auf das Eurosystem ausgelegt, in dem die beiden Zentralbanken unter den Mitgliedern der BIZ federführend sind.

Die multidisziplinären Teams des Hubs werden deshalb eng mit den Zentralbanken der Region zusammenarbeiten, um Untersuchungen zu den drängendsten technologischen Herausforderungen durchzuführen, die das internationale Finanzsystem aktuell und zukünftig betreffen. Dazu ist das Zentrum auch in das Netzwerk der anderen BIZ Innovation Hubs eingebunden, die sich bereits in Hongkong, London, Singapur, Stockholm und der Schweiz befinden.

Die Europäische Zentralbank (EZB) beteiligt sich ebenfalls am neuen Eurosystem Centre, dessen Eröffnung standesgemäß von mehreren wichtigen Köpfen der europäischen Finanzmärkte begleitet wurde, darunter Agustín Carstens, Generaldirektor des BIZ, François Villeroy de Galhau, Gouverneur der Banque de France, Christine Lagarde, Präsidentin der EZB, Joachim Nagel, Präsident der Deutschen Bundesbank sowie Bruno Le Maire und Christian Lindner, die jeweiligen Finanzminister von Frankreich und Deutschland.

Forschungsprojekte in den Startlöchern

Das Aufgabenfeld des neuen Forschungszentrums ist schon jetzt klar definiert, so wurden zunächst vier spezifische Forschungsprojekte festgelegt, die es zu bearbeiten gilt. Diese sind: Das Leap-Projekt, das Gaia-Projekt, das Atlas-Projekt und das Mariana-Projekt. Das Leap-Projekt wird in Partnerschaft mit der Banque de France und der Deutschen Bundesbank durchgeführt und zielt darauf ab, Krypto-Anwendungen zu untersuchen, die resistent gegen Quantencomputer sind, und herauszufinden, wie diese trotz ihrer erhöhten Widerstandsfähigkeit in verschiedenen Zahlungssystemen abschneiden.

Das Gaia-Projekt wird wiederum in Zusammenarbeit mit der Banco de España und der Deutschen Bundesbank durchgeführt. Es wird den Einsatz verschiedener Technologien wie Verarbeitung natürlicher Sprache, optische Zeichenerkennung und maschinelles Lernen erforschen, um klimarelevante Informationen aus Unternehmensberichten zu extrahieren. Gaia wird auch eine Open-Source-Datenbank sowie Such- und Visualisierungstools entwickeln, um die Bewertung von Klima- und Umweltrisiken zu erleichtern.

Das Atlas-Projekt wird derweil in Partnerschaft zwischen der Deutschen Bundesbank und der De Nederlandsche Bank durchgeführt. Hieraus soll eine Open-Source-Datenplattform hervorgehen, die Informationen über die Marktkapitalisierung, wirtschaftlichen Nutzen und internationale Ströme von Kryptowährungen liefert. Abschließend untersucht das Mariana-Projekt den Einsatz sogenannter Automatisierter Market-Maker (AMM) für den grenzübergreifenden Handel mit hypothetischen Wholesale-CBDCs in Schweizer Franken, Euro und Singapur-Dollar.

   

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